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Chemsex: Wenn Lust und Drogen sich vermischen

May 16, 2025sixbot

Ein Glas, ein Schluck, ein Kick.

Erst fühlt es sich grenzenlos an. Dann vielleicht leer. Oder gefährlich. Chemsex ist längst kein Randphänomen mehr – auch nicht in der Schweiz. Und schon gar nicht in der Escort-Welt.

In einer Szene, in der Nähe oft gespielt ist und Performance alles zählt, wirkt Chemsex wie ein Shortcut: Hemmungen aus, Lust an, Zeit egal. Doch der Preis kann hoch sein – für Körper, Geist und manchmal die eigene Würde.

Was ist eigentlich Chemsex?

Chemsex meint Sex unter dem Einfluss von bestimmten Substanzen – GHB, Crystal Meth, Mephedron. Der Effekt: länger, wilder, intensiver.

Für viele Männer bedeutet es: den Kopf ausschalten, Rollen ablegen, sich gehen lassen. Klingt erstmal befreiend.

Aber:

Diese Art von Freiheit ist oft trügerisch – sie hält nicht. Sie kommt mit einem Kater, nicht nur körperlich.

Warum ausgerechnet im Escort?

In der Escort-Welt zählen Fantasien. Man soll liefern. Gut aussehen, verfügbar sein, dabei cool und souverän wirken.

Und wenn ein Kunde nach „G“ fragt oder schon high ist – was dann?

Viele Escorts erzählen, wie schwer es ist, nein zu sagen. Aus Angst, als Spielverderber dazustehen. Oder den Job zu verlieren. Oder weil’s schon normal wirkt, in gewissen Kreisen.

Und ja – es gibt auch die andere Seite: Neugier, Reiz, Eskapismus.

Doch wer einmal drin ist, merkt schnell:

Das Spiel verändert sich. Die Grenzen verschwimmen. Und nicht alles, was sich anfangs nach Lust anfühlt, bleibt auch so.

Die Schattenseite

Niemand spricht gern drüber. Und genau das macht’s gefährlich.

  • Du verlierst die Kontrolle – über dich, über den Moment.
  • Du vergisst, worauf du sonst achtest: Safer Sex, Konsens, dein Limit.
  • Du wachst auf, fühlst dich leer, benutzt, emotional verwackelt.
  • Du brauchst plötzlich was, um überhaupt noch „in Stimmung“ zu kommen.
  • Und irgendwann bist du nicht mehr du selbst.

Du bist nicht allein

Wenn dir das bekannt vorkommt – atme.

Du bist nicht schwach. Du bist nicht kaputt. Du bist vor allem nicht der Einzige.

Es gibt Menschen, die zuhören. Diskret, ohne Urteil.

Zum Beispiel:

Reden hilft. Immer.

Was bleibt?

Chemsex ist kein Tabu mehr. Es ist Realität – auch in Zürich, Basel, Bern.

Aber es ist auch ein Thema, über das wir sprechen dürfen. Müssen.

Du bist Escort. Du bist Mann. Du bist vielleicht mitten in der Szene.

Aber du bist vor allem Mensch.

Und niemand hat das Recht, dich zu drängen. Nicht Kunden, nicht Kollegen, nicht dein innerer Druck.

Du setzt deine Grenzen. Du bestimmst den Rahmen.

Und manchmal ist das stärkste „Ja“ im Leben ein klares „Nein“.

Bleib bei dir. Für dich.

Für echte Nähe – ohne Rausch.